Für
unsere Kölner Kleinfamilienidylle bedeutet das Aufeinandertreffen
von Fremdem und Vertrautem auf jeder Reise eine neue Herausforderung.
Komplikationen und Hindernisse sind vorprogrammiert. Nicht nur
mein
Mann, hin und her gerissen zwischen deutscher und burkinischer
Denkart, verändert sich total. Unsere Tochter wird komplizierter,
und das Familien-leben funktioniert auf anderer Frequenz. Afrika
ist für Europäer kein Spaß.
Salif versucht als ältester Sohn den Verpflichtungen zu entsprechen.
So
verschieden seine Erinnerungen an die Familiensage sind, so beharrlich
versucht er, den Traditionen gerecht zu werden. Mit unserer Tochter
Kaddi reisen wir jeden Winter auf den Hof der Familie. Das einstige
Königsleben geht lebensbestimmenderen Verpflichtungen nach. Das
tägliche Überleben
gilt es jeden Tag neu zu bestehen. Ein Mensch allein kann nicht
weit sehen, sagt das Dorf.
Britta Wandaogo Köln, Feb. 2003
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